CT (Computertomographie)

Medizinische Fachbegriffe kurz erklärt. Wenn ein Begriff gesucht wird genügt eine kurze Mail an den Admin und das Thema wird zugefügt.

Moderator: Michael Starz

Antworten
Benutzeravatar
dolo
Hab ganz viele Beiträge
Hab ganz viele Beiträge
Beiträge: 60
Registriert: 19.02.2006, 17:26
Wohnort: bei Köln
    unknown unknown

CT (Computertomographie)

Beitrag von dolo »

Hallo Wolke

Wenn du nichts dagegen hast, dann mache ich gleich mit dem CT weiter!

Was ist eine Computer-Tomographie?
Bei der Computer-Tomographie handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder verschiedener Körperabschnitte anfertigt.

Das Verfahren wurde 1972 von dem amerikanischen Physiker A.M. Cormack und dem britischen Ingenieur G.N. Hounsfield entwickelt, die für ihre Entwicklung 1979 den Nobelpreis für Medizin erhielten.

Die Methode wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der wertvollsten diagnostischen Verfahren der Radiologie. Die Geräte erfuhren seit ihrer Einführung eine rasche technische Entwicklung, vor allem ihre Bildqualität und Aufnahmezeit betreffend: Während die Geräte bei der ersten Generation für eine Schichtaufnahme noch fünf Minuten benötigten, brauchen die neuesten Geräte nur noch 500 Millisekunden und weniger.

Wie funktioniert die Computer-Tomographie?
Mittels einer Röntgenröhre und Blenden wird ein schmaler Röntgenstrahl (Fächerstrahl) erzeugt. Dieser durchdringt die gewünschte Körperstelle und wird innerhalb des Körpers durch die verschiedenen Strukturen (z. B. Haut, Fett, Muskel, Organe, Knochen) unterschiedlich stark abgeschwächt.

Genau gegenüber der Röntgenröhre befindet sich eine Vielzahl von Sensoren (Detektoren), die das abgeschwächte Signal empfangen, elektronisch aufbereiten und einem Computer zur Auswertung weiterleiten. Im Anschluss daran dreht sich die Röntgenröhre samt gegenüberliegender Detektoren geringfügig um den Patienten weiter.

Der beschriebene Vorgang wiederholt sich. Auf diese Weise werden verschiedene Ansichten (Projektionen) derselben Schicht erzeugt und im Computer zu einem Graustufen-Bild umgerechnet. Dieses Bild kann auf einem Bildschirm oder auf einem Röntgenfilm betrachtet und ausgewertet werden.

Im Vergleich zum üblichen Röntgenbild ist das CT-Bild übersichtlicher, da der Arzt dank der besseren Kontrastabstufung zwischen den verschiedenen Gewebearten wie Knochen, Muskel oder Fett unterscheiden kann. Dieser Umstand kann durch Spritzen oder Trinken von Kontrastmitteln noch verbessert und optimiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das CT-Bild kein Überlagerungsbild darstellt, wie es beim normalen Röntgenbild der Fall ist. Beim CT wird also nur eine Schichtebene abgebildet, die dementsprechend nicht von anderen Schichten überlagert wird. Zudem gibt es die Möglichkeit, mit Hilfe eines Computers ein drei-dimensionales Bild zu erzeugen.

Die Spiral-Computer-Tomographie ist eine moderne Weiterentwicklung der Computertomographie. Hier dreht sich die Röntgenröhre spiralförmig und kontinuierlich um den Patienten, wobei größere Körperabschnitte fortlaufend dargestellt und zu einem dreidimensionalen Bild aufgebaut werden können. So erhält man ein genaueres Bild der Gewebe. Dabei ist es wichtig die Atemkommandos aus dem Lautsprecher zu beachten, da sich viele Organe mit der Atmung verschieben.

Gegenüber dem herkömmlichen Röntgenbild hat die Computer-Tomographie allerdings einen Nachteil: Die räumliche Auflösung ist schlechter. Daher sind die Knochenstrukturen im CT weniger gut erkennbar.

Wann wird die Computer-Tomographie angewandt?
Grundsätzlich gibt es sehr viele Gründe für den Einsatz der Computer-Tomographie. Dementsprechend wird dieses Verfahren auch als "Arbeitspferd der Radiologie" bezeichnet. Anlass zur Durchführung einer Computer-Tomographie (CT) können sein:

Computer-Tomographie des Kopfes (CCT, kraniale Computer-Tomographie): bei Verdacht auf Blutungen, Erweiterung von Blutgefässen, Gehirntumoren, Gehirnödemen (Schwellungen durch Wasseransammlung), aber auch bei degenerativen oder altersbedingten Veränderungen, Schlaganfall (Apoplexie), Suche nach einem Schädelbruch.

Ganzkörper-Computer-Tomographie: zur Suche nach Tumoren, Abszessen (Eiter-Ansammlung) und Zysten (Flüssigkeits-Ansammlungen) im Brust- und Bauchraum, zur Verlaufskontrolle bei bekannten Tumoren und Veränderungen der inneren Organe (z. B. Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Niere)

Skelett-Computer-Tomographie: zur Suche nach Bandscheiben-Vorfällen, bei Osteoporose und anderen degenerativen Veränderungen oder Knochenbrüchen (Frakturen).

Computer- Tomographie des Herzens: mit der Spiral-Computer-Tomographie ist eine dreindimensionale Darstellung der Herzkranz-Gefäße und ihrer Veränderungen möglich. So können Verkalkungen und Ablagerungen in den Herzkranz-Gefäßen als Zeichen einer beginnenden Arteriosklerose dargestellt werden.

Was ist im Vorfeld der Computer-Tomographie zu beachten?
Bei Untersuchungen von Magen, Darm und Beckenraum sollte der Patient am Tag vor der Untersuchung nichts Blähendes essen und mindestens zwei Stunden vor der Untersuchung nüchtern sein, also in diesem Zeitraum nichts essen und trinken.

Wie bereits erwähnt, kann die Aussagekraft einer CT-Aufnahme durch Spritzen oder Trinken von Kontrastmitteln erheblich gesteigert werden. Bei einem CT des Magen-Darm-Traktes beispielsweise muss der Patient etwa eine Stunde vor der Untersuchung ein Kontrastmittel trinken. Bei einer Untersuchung des Beckenbereiches soll er das Kontrastmittel zwei Stunden vorher einnehmen.

Bekommt der Patient ein Kontrastmittel gespritzt, kann er eventuell ein Wärmegefühl entwickeln. Das Wärmegefühl verschwindet aber schnell wieder.

Wie läuft die Computer-Tomographie ab?
Während der Untersuchung liegt der Patient flach auf dem Tisch des Computer-Tomographen. Der Tisch bewegt sich je nach gewünschtem Untersuchungsgebiet langsam durch die Öffnung des Gerätes.

Der Patient soll während der Untersuchung so entspannt und ruhig als möglich liegen und die eventuell vom Personal gegebenen Atemanweisungen genau befolgen.

Die Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung und dem zu untersuchendem Gebiet ab. Sie beträgt zwischen zehn und 30 Minuten.

Welche Komplikationen können auftreten?
Die Computer-Tomographie ist schmerzfrei.

Sehr selten kann es zu Ãœberempfindlichkeits-Reaktionen gegen Kontrastmittel kommen wie Niesreiz, Schwindel, Ãœbelkeit oder Kopfschmerzen. Informieren Sie beim Auftreten eines dieser Symptome sofort das betreuende Personal.

Welche alternative Untersuchungs-Methoden existieren?
Das klassische Röntgen ist eine Alternative im Fall von Knochen-Erkrankungen.

Bei Erkrankungen der Weichteile wie Organe, Muskel, Knorpel oder Gehirn stellt die Kernspin-Tomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie, NMR, MRT) eine Alternative dar.

Nicht zu vergessen ist bei diesen Erkrankungen auch die Ultraschall-Untersuchung (Sonographie). Sie ist leicht zu handhaben, kostengünstig und gibt bei vielen Fragestellungen einen guten und wegweisenden Überblick.

Handelt es sich um Erkrankungen von Herz und Gefäßen, so wird häufig eine Herzkatheter-Untersuchung oder Angiographie angewandt. Beide Methoden sind Röntgenuntersuchungen, bei denen Kontrastmittel verwendet werden.

LG
Medizinische Fachangestellte in einer Orthopädie!
Antworten

Zurück zu „HALLUX WIKI“