Periduralanästhesie PDA

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Michael Starz
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Periduralanästhesie PDA

Beitrag von Michael Starz »

Unter Anästhesie versteht man den Vorgang einer Schmerzausschaltung. Je nachdem, welches Gebiet schmerzfrei werden soll, gibt es verschiedene Verfahren der Anästhesie. Die Periduralanästhesie ist eine rückenmarksnahe Regionalanästhesie, die eine Schmerzfreiheit der unteren Körperregion hervorruft. Der Patient ist während der Periduralanästhesie „hellwach“.

Wie funktioniert die Periduralanästhesie?

Nachdem der Anästhesist (Narkosearzt) ein lokales Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) gespritzt hat, injiziert er ein weiteres Lokalanästhetikum in die Nähe des Wirbelkanals im Bereich der Lendenwirbelsäule. Dadurch wird die Schmerzleitung von der unteren Körperregion zum Gehirn im Bereich der aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzeln unterbrochen. Der Patient nimmt keinen Schmerz mehr wahr.

Wozu dient die Periduralanästhesie?

Einige Operationen an den unteren Extremitäten und im Unterbauch können alternativ zu einer Vollnarkose in Periduralanästhesie durchgeführt werden. Typische Operationen, die sich hierfür eignen, sind beispielsweise:
* Kaiserschnitt
* Operationen am Bein
* Operationen an der Hüfte
* Operationen in der Leiste
* Operationen im Bereich von Harnröhre und Harnblase

Die Periduralanästhesie findet auch in der Schmerztherapie Anwendung. Hierzu kann ein für die Operation angelegter Periduralkatheter auch nach der Operation für die Schmerztherapie verwendet werden. Manche Periduralkatheter werden ausschließlich zur Schmerztherapie angelegt, z.B. gegen Wehenschmerz während der Geburt.

Wie wird die Periduralanästhesie durchgeführt?

Nachdem der Anästhesist ein lokales Betäubungsmittel gespritzt hat, sticht er eine hauchdünne Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern in Richtung des Wirbelkanals, in den so genannten Periduralraum. Die Kanülenspitze kommt dabei außerhalb des Schlauches aus Rückenmarkshaut zu liegen, der das Rückenmark umschließt. Ist die Lage der Kanüle korrekt, führt der Anästhesist einen extrem feinen Katheter ein. In diesen spritzt er ein Lokalanästhetikum, das in die aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzeln eindringt und die Schmerzleitung zum Gehirn unterbricht.

Quelle: netdoktor
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